Fertigteilkonstruktion in Modulbauweise
Diese Bauweise kann z.B. verwendet werden, wenn am Meeresgrund, wo die Anlage errichtet werden soll, eine mächtige Sandlage größer als 15 bis 20 m vorherrscht. Solche Baugrundverhältnisse sind geeignet, große Fertigteilkomponenten oder –Module auf ein z.B. temporär hergestelltes Planum abzusenken und ggf. mit schiffsgebundener Saug- und Spültechnik in den Meeresgrund abzuteufen. Folgende technologische Schritte können hier einzeln, in Gruppen, vorzugsweise in der angegebenen Gesamtheit und Reihenfolge, durchgeführt werden:
- Flächenaufmaß des Meeresgrundes und flächige Baugrunderkundung ggf. im Bereich der zentralen Kaverne, der Tunnel bzw. künstlich aufgebrachter Hohlräume (Speicherkavernen);
- Einrichten eines Trockendocks zur Herstellung der großformatigen Betonfertigteile in einer nahen Werft;
- Baustelleneinrichtung ggf. für die Beton- und Stahlbetonarbeiten am Trockendock ggf. mit eigenem mobilen Betonwerk usw.;
- ggf. Bereitstellung der geeigneten schiffsgebundenen Saug-, Spül- und Schwimmtechnik einschl. Pontons für eine Offshore-Baustelleneinrichtung;
- ggf. Herstellen der zentralen Kaverne, z.B. in Betonhalbschalen, innerhalb des Trockendocks. Nach ausreichender Erhärtung des Betons Anschlagen von Auftriebskörpern, Fluten des Trockendocks und Ausschwimmen von Abschnitten oder Segmenten vor Ort;
- Herstellen eines Unterwasserplanums z.B. mit schiffsgebundener Saug- und Schimmtechnik. Durchführung einer Toleranzkontrolle durch Taucher;
- Einschwimmen der Betonhalbschalen und Absenken der Segmente mit Tauchern und Hochdruckwasserstrahltechnik. Zusammenfügen der Betonhalbschalen mittels Spannglieder am Meeresgrund;
- Lieferung, Absenkung und Verbindung eines Einlaufschachtes. Nach der Fertigstellung der zentralen Kaverne kann die Absenkung der Konstruktion durch Spül- und Saugtechnik bis auf das erforderliche Maß unter OK Meeresboden folgen;
- Herstellen der Bewetterungsschacht- und Tunnelsegmente im Trockendock. Ein- und Ausgang kann mit Stahltrennschotten versehen werden. Dock wird anschließend geflutet und Tunnelsegmente ausgeschwommen;
- Aufsetzen des Bewetterungs- und Versorgungsschachtes bis über den Meeresspiegel und ggf. Herstellen einer Bedienplattform ggf. einschl. Schiffsanleger;
- parallel zu Schritt 10 können ggf. Tunnel- und Rohrsegmente verlegt werden: Herstellen eines Planums, z.B. mittels der Saug- und Spültechnik, Einschwimmen und Absenken der Tunnel- bzw. Rohrsegmente und Zusammenfügen der Segmente am See- /Meeresgrund, z.B. über Spannanker. Herstellung einer ausreichenden Überdeckung z.B. mittels schiffsgebundener Saug- und Spültechnik oder Auflastkörper (Bigbacks, Betonfertigteile oder Steinschüttungen);
- ggf. nach der Fertigstellung der zentralen Kaverne mit Bewetterungsschacht und dem Anschluss der Tunnelsegmente einschl. Trennschott zur Kaverne kann diese gelenzt werden und eine Dichtigkeitskontrolle durchgeführt werden;
- Einheben der technischen Ausrüstung ggf. einschl. der Verschlussorgane, Pumpen und Turbinen bzw. Pumpturbinen sowie der Steuerungstechnik (z.B. Elt/EMSR). Anschließend können Installationsarbeiten durchgeführt werden.
- Herstellung einer Energieweiterleitung und Anschluss der Anlage an das Stromnetz.
- Fertigstellung des Speichermediums, z.B. aus Tunnel- und Rohrleitungsnetzen. Anschließend Durchführung eines Funktionstestes (Lenzen) mit Dichtheitskontrolle.
- Inbetriebnahme der Anlage.